alter Freund, neues Kleid
Unser Haus ist direkt an der Kreuzung der Rathausgasse und der Werdenbergerstraße sowie direkt gegebenüber dem alten Rathaus. Somit nimmt es mit seiner besonderen Eckposition eine markante innerstädtische Stellung ein und bildet einen wichtigen Bestandteil im mittelalterlichen Erscheinungsbild der Bludenzer Altstadt.
Seine barocken Stuben in den Obergeschossen mit den Stuckaturarbeiten und den Deckenmedaillons sind ein seltenes Beispiel bürgerlicher Wohnkultur des 18. Jahrhunderts und machen das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu einem selbstbewussten Zeugen städtischen Bürgerstolzes.
Wie bei allen Umnutzungen von historischen Gebäuden bestand auch bei uns die größte Herausforderung darin, die notwendigen Infrastrukturen wie Lüftung, Heizung und Wasserversorgung zu erschaffen. Die vorgefundene Raumaufteilung wurde im Wesentlichen beibehalten und nur durch Nasszellen für die Gästezimmer ergänzt. Bauliche Ergänzungen aus vergangenen Jahrzehnten wurden entfernt.
Die schwierigste Aufgabe war die innere Erschließung der Stockwerke, da früher die Geschosse durch unterschiedliche Treffen verbunden waren. Das neue Stiegenhaus mit seinem großzügigen Treppenaugen erscheint nun in seiner Lage und Gestaltung wie selbstverständlich und verbindet die Hotelzimmer vom TSCHOFEN-Haus mit dem Erdgeschoss. Um dem Platzbedarf eines Hotelbetriebes (ausreichend Zimmer und dem Wellnessbereich) gerecht zu werden, wurden zwei Geschosse des Nachbargebäudes in das TSCHOFEN integriert.
In der Materialisierung und der Farbwahl wurden Anleihen an der Geschichte des Hauses genommen. Roher Schwarzstahl als Reminiszenz an die Anfänge der Firma Tschofen als Eisenwarenhandel kommen in der Einrichtung der Zimmer und des Restaurants vor. Gebeiztes Messing umrahmt die neuen großen Portale des Erdgeschosses, welche das Haus zum Nepomukbrunnen öffnen. Massives Messing kommt auch bei den eigens für dieses Haus entworfenen Hängeleuchten im Restaurant zum Einsatz. Im Wesentlichen bestimmen dunkle Eichenböden, zarte Grautöne und weiße, ölgestrichene Türen die Atmosphäre der Räume – auf Farben wurde bewusst verzichtet. Lediglich beim Herzstück des Restaurants, an der Bar, kommt in Form von handgemachtem, glänzend grün glasiertem Porzellan einmal Farbe zum Einsatz und erweist dem alten „Tscherpa-Tschofa“ dort nun seine Ehre.
Faszination Licht und Idee
Sensible Lichtlösungen aus dekorativen Leuchten verleihen unserem Haus das Ambiente, das es verdient…..
Um eine ganzheitliche Lösung zu garantieren, setzte sich Lichtprofi Klaus Bachmann (lichtFACTOR) intensiv mit der Bausubstanz auseinander. Auch bei ihm stand bei der Realisierung der respektvolle Umgang mit dem Gebäude und seiner alten Substanz im Vordergrund. So reagiert die Beleuchtungsintensität individuell auf die jeweilige Funktion und setzt in der Szenerie gekonnt Akzente.
Um die Ehrwürdigkeit des Hauses zu unterstreichen, entwickelte lichtFACTOR in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Atelier Ender und Bauherr Sandro Preite (nach wie vor unser Eigentümer) eine Designserie aus Wand-, Steh-, Tisch- und Pendelleuchten. Sie versteht sich als Symbiose von Ästhetik, Detailverliebtheit und Funktionalität und ist somit eine Hommage an das TSCHOFEN.
Das Lichtdesign basiert damit auf einfachen Grundelementen, seine Funktionalität variiert je nach Leutentyp. Die Materialisierung in brüniertem Messing unterstreicht das Erscheinungsbild des Hauses und findet sich im ganzen Bauwerk wieder.
Im Restaurant und im Café werden die Gäste vom besonderen Ambiente empfangen: Hängeleuchten fokussieren das Licht nach unten und inszenieren so die Speisen. Um bei der Belegung der Tische flexibel zu sein, hat man sich für die Pendelleuchten mit einem Siebesystem entschieden.
Bronzierte Kopfspiegelleuchten die Wände und Gewölbe in entblendetes Licht tauchen, unterstreichen die stilvolle Atmosphäre. Schlichte Miniatur-Einbausports des Bregenzerwälder Architekten Georg Bechter garantieren im Barbereich ein lichtvollendetes Finish. Das Ergebnis: Die Leutkörper treten in den Hintergrund, ihr warmes, brillantes Licht lassen die Gäste im Tschofen mit Raum und Zeit verschmelzen.